Selige Schwester Antonina

Präsentation zu ihrem Leben

Das Leben der seligen M. Antonina

Schwester Maria Antonina Kratochwil wurde am 21. August 1881 in Witkowice bei Ostrawa (Tschechien) geboren, wohin ihre Eltern von Węgierska Górka bei Żywiec 1879 umgezogen waren, um dort Arbeit zu finden. 1885 kehrten sie mit ihren Kindern nach Węgierska-Górka, der Heimat ihrer Mutter, zurück und ließen sich dann in Bielsko nieder.

Apostolischer Dienst

1901 trat Schwester Antonina in die Kongregation ein. Als Kandidatin und später nach Ablegung ihrer Profess wurde sie als Schwester nach Karwina gesandt, um in einer polnischen Grundschule zu unterrichten (1906-1909; 1910-1917). Danach war sie von 1917-1925 in Lwów als Lehrerin tätig. Später war sie von 1925-1932 Hausoberin in Tłumacz, gleichzeitig die Internatsleiterin und verantwortlich für die Kandidaten, also die jungen Frauen, die in die Kongregation eintreten wollten. Abermals wurde sie nach Lwów gesendet (1931-1939), wo sie zur Direktorin der Schule ernannt wurde und weiterhin für die Ausbildung von Kandidatinnen eingesetzt war. 1940-1942 war sie Hausoberin in Mikuliczyn.

Zweiter Weltkrieg

Am Anfang des Zweiten Weltkriegs wurde sie aus dem Schuldienst ausgewiesen. In Mikuliczyn wurden Schwester M. Antonina und ihre lokale Gemeinschaft von örtlichen Behörden aus dem Kloster (Februar 1940 – Juni 1941) ausgewiesen. Am 9. Juli 1942 wurde sie zusammen mit sechs Schwestern verhaftet und in das Gefängnis in Stanisławów gebracht. Während sie unmenschliche Bedingungen (Hunger, Schläge, Folter und Demütigungen) erlitt, gab sie Zeugnis von der christlichen Liebe, vom Glauben und der Vergebung; sie richtete ihre Mitschwestern und weltliche Mitgefangene auf. Fünf Tage nach der Entlassung aus dem Gefängnis starb sie, geschwächt durch die Folter und die unmenschlichen Lebensbedingungen und an Fleckfieber erkrankt.

Ihr Charakter

Schwester M. Antonina war eine Frau des tiefen Glaubens, eine kluge und fähige Lehrerin und eine wunderbare Persönlichkeit. Schwestern und Laien, die mit ihr gearbeitet haben, bezeugten einmütig, dass Schwester Antonina grenzenlose Güte und Freundlichkeit, eine freudige Liebe zu ihrer Berufung besaß. Wahre Gelassenheit und Frieden gingen von ihr aus. Sie liebte Kinder, besonders die armen und verwahrlosten.

Seligsprechung

Schwester Maria Antonina Kratochwil wurde am 13. Juni 1999 in einer Gruppe von 108 Märtyrern des Zweiten Weltkriegs von Papst Johannes Paul II. in Warschau selig gesprochen. Das Fest der 108 Märtyrer, einschließlich der seligen Antonina, wird jedes Jahr am 12. Juni gefeiert. Wir erinnern auch am 2. Oktober, dem Jahrestag ihres Todes, an die selige Antonina.

Patronin von Shalom

Die selige Maria Antonina Kratochwil und die anderen Schulschwestern v. U. L. Fr., die während des Zweiten Weltkriegs umgebracht wurden, sind Patroninnen von Shalom, unserem Internationalen Netzwerk für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Diese Ordensfrauen haben für ihren Glauben gelebt und sind deshalb gestorben. Einige sind „verschwunden”, einige wurden vergewaltigt, andere wurden geschlagen und erschossen. Heute erkennen wir Schulschwestern v. U. L. Fr. die Beziehung zwischen ihrem Leben und Sterben, und indem wir all das sehen, ruft uns Shalom dazu auf, im Glauben alles zu wagen für eine gerechtere und menschenwürdige Welt.
Sie regen uns zu einer erneuten Verpflichtung an, Shalom zu leben, eine Kultur des Lebens zu fördern und die Ungerechtigkeiten in der Welt anzugehen. Mit der seligen Antonina hören wir die Schreie der ganzen Schöpfung, und wir antworten in Solidarität.

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Weitere Informationen

Die Geschichte auf der Webseite der Polnischen Provinz (in Polnisch)