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Internationale Solidaritäts-Reflexion

Gebetsgottesdienst zum Thema Schöpfung und Frieden

September 2022

pdf – Hinführung (Brief) (267 KB); pdf – Gebet (269  KB)

Der brennende Dornbusch - Symbol für die Zeit der Schöpfung 2022

Der brennende Dornbusch
Ex 3, 1-12
Hört auf die
Stimme der Schöpfung
ZEIT DER SCHÖPFUNG 2022

Einleitung

Vom 1. September bis zum 4. Oktober feiern die christlichen Kirchen die Zeit der Schöpfung, in der sie für den Schutz von Gottes Schöpfung beten. Außerdem rufen sie alle dazu auf, Verantwortung für Gottes Schöpfung zu übernehmen und zu handeln. In diesen Zeitraum fällt auch der Internationale Friedenstag der UN am 21. September.

Themen

Die Themen „Hört auf die Stimme der Schöpfung“ für die Zeit der Schöpfung und „Rassismus beenden. Frieden schaffen.“ für den Tag des Friedens scheinen auf den ersten Blick in einem gewissen Spannungsverhältnis zu stehen: Die Schöpfung als etwas, das von Gott „sehr gut“ gemacht wurde; der Rassismus, der von Menschen gemacht ist. Das Symbol für die Zeit der Schöpfung: Der brennende Dornbusch spiegelt diese Spannung wider. Der Dornbusch im Buch Exodus ist ein Ort der Begegnung zwischen Gott und Mose. In dem Symbol scheint es, als würde die Welt in Flammen stehen. Dies spiegelt die Realität unserer Erde wider. Gottes Schöpfung steht in Flammen! Wenn wir weiter über die Begegnung mit Gott am Dornbusch lesen, sehen wir, dass Gott die Schreie seines bedrängten Volkes und der Schöpfung hörte. Gott sandte Mose und jetzt uns, um das Volk aus seiner Not zu befreien.

Was wir tun können

Papst Franziskus ruft uns in seiner Botschaft zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung 2022 eindringlich dazu auf, Buße zu tun und „schädliche Lebensweisen und Systeme zu ändern.“[1] „Der süße Gesang der Schöpfung lädt uns ein, eine ‚ökologische Spiritualität‘ (LS, 216) zu praktizieren, die auf die Anwesenheit Gottes in der Natur achtet. Es ist eine Einladung, unsere Spiritualität auf das ‚liebevolle Bewusstsein [zu gründen], nicht von den anderen Geschöpfen getrennt zu sein, sondern mit den anderen Wesen des Universums eine wertvolle allumfassende Gemeinschaft zu bilden.“ (ebd., 220). Sind wir in der Lage, in jeder unserer Handlungen zu erkennen

  • … dass wir es auf heiligem Boden tun?
  • … dass wir in der Gegenwart Gottes stehen?
  • .. dass jeder Mensch die Wohnstätte des Göttlichen ist?

Es wird jeden Tag dringender, auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Wir können im Kleinen anfangen, mit den Entscheidungen, die wir täglich treffen. Lassen Sie uns darüber nachdenken, was wir in unseren Gemeinden, Familien, am Arbeitsplatz und in öffentlichen Einrichtungen tun müssen, um der Verbrennung allen Lebens auf unserem Planeten entgegenzuwirken. Es ist unglaublich spannend, dies auch mit jüngeren Kindern zu überlegen.

Wir hören auch von Menschen, die aufgrund von Rassismus ihrer Menschenwürde beraubt werden. Das Thema des diesjährigen Internationalen Friedenstages „Rassismus beenden. Frieden schaffen“ ist eine Einladung an uns, darüber nachzudenken, inwieweit wir Kontakt zu Menschen haben, die Opfer von Rassismus sind. Beruht unser Wissen über diese Realität nur auf dem, was wir in den Medien sehen, oder auch auf dem, was wir persönlich erleben? Machen wir uns Mut und laden wir Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (verschiedene Nationalitäten, Kulturen, soziale Schichten) zu einem persönlichen Austausch über ihre Lebenssituationen ein. Wichtig ist, dass die Menschen spüren, dass sie respektiert werden und dass sie eine von Gott geschenkte Menschenwürde besitzen. Das ist sicherlich ein wichtiger und großer Beitrag Frieden zu schaffen.

[1] Vgl. Botschaft von Papst Franziskus zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung, 1. September 2022

 

Einen Gebetsrahmen schaffen

Wir schlagen vor, einen Gebetsrahmen für die Schöpfungszeit und den Internationalen Tag des Friedens zu schaffen. Erstellen Sie einen brennenden Busch aus dornigen Zweigen, der bis zum Ende der Schöpfungszeit am 4. Oktober ein zentrales Element in der Kapelle oder im Gebetsraum sein soll! Alle Besucher sind eingeladen, sich an der Gestaltung dieses Busches zu beteiligen, indem sie auf farblich unterschiedlich gestalteten Flammen eine besondere Sorge in Bezug auf die Umwelt oder die Verletzung der Menschenwürde an die trockenen Zweige, den Brennenden Busch, hängen.  Wir schlagen auch vor, in der Kapelle oder an einem größeren öffentlichen Ort eine Einladung zu einem Gebet für die Schöpfung in Verbindung mit einem Gebet für den Frieden auszuhängen.

Gott segne Sie!

 

Gebetsgottesdienst zum Thema
Schöpfung und Frieden

Lied: Here I am Lord (Daniel Schutte) oder ein anderes Lied, das in Ihrer Gegend gut bekannt ist.

Psalmodie (Psalm 19)

Hört auf die Schöpfung, die von Gott erzählt, hört auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift.

Die Himmel erzählen von der Herrlichkeit Gottes, das Firmament verkündet das Werk seiner Hände.
Ein Tag sagt es dem anderen, eine Nacht tut es der anderen kund.

Hört auf die Schöpfung, die von Gott erzählt, hört auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift.

Ohne Rede und ohne Worte, ungehört bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

Hört auf die Schöpfung, die von Gott erzählt, hört auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift.

Die Weisung des HERRN ist vollkommen, sie erquickt den Menschen.
Das Zeugns des HERRN ist verlässlich, den Unwissenden macht es weise.
Die Befehle des HERRN sind gerade, sie erfüllen das Herz mit Freude.

Hört auf die Schöpfung, die von Gott erzählt, hört auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift.

Das Gebot des HERRN ist rein, es erleuchtet die Augen.
Die Furcht des HERRN ist lauter, sie besteht für immer.
Die Urteile des HERRN sind wahrhaftig, gerecht sind sie alle.

Hört auf die Schöpfung, die von Gott erzählt, hört auf Gottes Wort in der Heiligen Schrift.

 Lesung

(Exodus 3, 1-10)

Nach einer kurzen Stille werden die Teilnehmenden eingeladen sich mit ihrem Nachbarn/Nachbarin über das Gehörte auszutauschen, speziell der Frage nachzugehen: Wozu bin ich gesandt? Wer sind – im übertragenen Sinn – die Israeliten heute, zu denen ich gesandt bin?

Fürbittgebet

Jeder Teilnehmer ist eingeladen, eine Kerze anzuzünden und sie während der Bitten in der Hand zu halten. Ein/e Teilnehmer/in zündet seine/ihre Kerze an der Kerze an, die am Dornbusch angezündet wurde, dann zündet er/sie die Kerze der Person neben ihm/ihr an und so weiter. Auf diese Weise geht das Licht von Person zu Person weiter.

Wir beten die folgenden Bitten und dann wird jede eingeladen, eine Flamme zu nehmen, die am Dornbusch hängt, und das Anliegen darauf zu lesen.

    • Allmächtiger Gott und Schöpfer, Du bist der Vater aller Menschen auf Erden. Ich flehe dich an, alle Nationen und ihre Führer auf dem Weg der Gerechtigkeit und des Friedens zu führen

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • Beschütze uns vor den Übeln der Ungerechtigkeit, Vorurteile, Ausbeutung, Konflikte und Kriege.

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • Hilf uns, Misstrauen, Bitterkeit und Hass abzulegen.

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • Lehre uns, die Aufbewahrung und Verwendung von Kriegsgerät einzustellen.

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • Führe uns zu Frieden, Respekt und Freiheit.

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • Vereine uns bei der Herstellung und dem Austausch von Werkzeugen des Friedens gegen Ignoranz, Armut, Krankheit und Unterdrückung.

Gott des Friedens, erhöre uns und hilf uns.

    • (Fügen Sie weitere Anliegen hinzu, die auf die Flammen des Dornbusches geschrieben wurden)

Hilf uns, dass wir als Brüder und Schwestern, die nach deinem Bild geschaffen wurden, zu deiner Ehre und zu deinem Lob in Harmonie und Freundschaft wachsen. Amen.

Erneuerung der öffentlichen Laudato Si‘-Verpflichtung der Schulschwestern.  Im Glauben und in der Hoffnung erneuern wir unsere Verpflichtung, eine Laudato Si‘-Kongregation zu werden und dies gemeinsam zu tun.

Schlussgebet

Wir beten gemeinsam das Gebet, das Jesus uns zu beten gelehrt hat, heute in einer Fassung, die von Maori-Theologen beeinflusst ist.

Ewiger Geist, erdenmacher, Schmerzträger, Lebensspender,
Quelle von allem, was ist und was sein wird,
Vater und Mutter von uns allen,
Liebender Gott, in dem der Himmel ist:
Die Heiligung deines NAmens hallt durch das Universum!

Der weg deiner Gerechtigkeit werde von den Völkern der welt beschritten!
Dein himmlischer Wille geschehe durch alle geschaffenen Wesen!
Deine geliebte Gemeinschaft des Friedens und der Freiheit stärkt unsere Hoffnung und kommt auf die Erde.

Mit dem Brot, das wir für heute brauchen, ernähre uns!
Vergib uns die Verletzungen, die wir einander zufügen!
In Zeiten der Versuchung undf Prüfung stärke uns!
Vor Prüfungen, die zu groß sind, um sie zu ertragen, verschone uns!
Befreie uns aus dem Griff all des Bösen!.

Denn du regierst in der Herrlichkeit der Macht, die Liebe ist, jetzt und in Ewigkeit. Amen.

(Nach dem neuseeländischen Gebetbuch | He Karakia Mihinare o Aotearoa. Diese Version des Vaterunsers wurde von Maori-Theologen beeinflusst)

Segen

Möge Gott, der den Tanz der Schöpfung ins Leben gerufen hat,
der sich über die Lilien auf dem Feld wundert,
der das Chaos in Ordnung verwandelt,
uns dazu helfen, unser Leben und die Kirche zu verändern,
und auf die Stimme aller Geschöpfe zu hören!
Sie spiegeln die Herrlichkeit Gottes in der Schöpfung wider.

(in Anlehnung an das CTBI-Öko-Kongregationsprogramm).

 

Vorbereitet von den Shalom-Kontaktschwestern des Europäischen Shalom-Zweiges für das Internationale Shalom-Netzwerk der Schulschwestern.

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Grafik von der Richtungweisenden Erklärung, 24. Generalkapitel. Design: Kongregationsweites Kommunikationsbüro.