Jahrgang 19, Ausgabe 2  –  August 2018

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Das Wasser-Komitee – Provinz Atlantic-Midwest „erzieht, handelt gemeinsam und tritt ein für die Würde des Lebens und die Sorge für die Schöpfung.“

Von Sister Mary Heather MacKinnon, SSND

Das Wasser-Komitee der Provinz Atlantic-Midwest (AM) hat voller Energie daran gearbeitet, Informationen anzubieten und Maßnahmen zu ergreifen im Hinblick auf die Heiligkeit, das Ge-schenk und die gefährdete Existenz unserer weltweiten Wasservorräte.

Schwestern der Provinz AM, Mitarbeiter und Kollegen haben eifrig auf die Kampagne „Ban the Water Bottle“ (Verbanne die Wasserflasche) reagiert und über 70% der Gemeinschaften in der Provinz und 50% der Assoziierten haben sich dem internationalen „Blue Communities Project“ angeschlossen:

  1. Wasser und sanitäre Anlagen als Menschenrechte anerkennen
  2. Verbot oder Einstellung des Verkaufs von Wasser in Flaschen in kommunalen Einrichtungen und auf kommunalen Veranstaltungen
  3. Förderung von öffentlich finanzierten, im eigenen Besitz befindlichen und betriebenen Wasser- und Abwasserdienstleistungen.
    (https://canadians.org/bluecommunities)

Schülerinnen der von SSND gesponserten Academy of the Holy Angels in Demarest, New Jersey, USA, verbannten offiziell Einweg-Wasserflaschen von dem Campus. Die Leiterin von Caroline House in Bridgeport, Connecticut, USA, kündigte an, dass ab September 2018 jede Studentin eine Wasserflasche für ihre Büchertasche bekomme und es bei Treffen Krüge mit Eiswasser anstelle von Wasser in Flaschen geben solle.

In Zusammenarbeit mit dem Haiti-Komitee von AM hat das Wasserkomitee im vergangenen Jahr in La Gonave, „Der verlorenen Insel von Haiti“, sichergestellt, dass siebzig Familien Wasserreservoirs finanziert wurden. Ebenso hat das Wasserkomitee zur Finanzierung eines gebohrten Brunnens beigetragen, um SSNDs und ihren Nachbarn in Homa Bay, Kenia, Zugang zu Wasser zu ermöglichen. Um über die katastrophalen Auswirkungen von Fracking in Nordamerika aufzuklären, hauptsächlich über Systeme sauberen Wassers, halten Schwestern in verschiedenen Regionen der Provinz auf Einladungen hin Vorträge.

Ein Online-Kurs per Zoom (eine Videokonferenzplattform) für das Studium von Laudato Si´ wurde für Schwestern von AM, Assoziierte und Mitarbeiter angeboten; vor kurzem wurde der Kurs auch für die Novizinnen und die Mitglieder ihrer Gemeinschaft in Rom, Italien, zur Verfügung gestellt. Besondere Aufmerksamkeit wird in diesem Kurs darauf gelegt, wie eine Spiritualität der Ehrfurcht, des Staunens und der Dankbarkeit für alles Leben, insbesondere Wasser, grundlegend ist für jede Handlung zugunsten der Gerechtigkeit.

Das Komitee ist inspiriert und nimmt sich ein Beispiel an den Schwestern des Notre Dame Konventes, Waterdown, Ontario, Kanada, die  studiert haben und jetzt daran arbeiten, alle Werkzeuge, Utensilien und Geschirr aus Plastik zu reduzieren und zu beseitigen.

„Wasser zu verstehen heißt, den Kosmos zu verstehen,
die Wunder der Natur und das Leben selbst.“
Masaru Emoto

Shalom-Zweigtreffen von Lateinamerika und die Karibik

Mitglieder des Shalom-Zweiges Lateinamerika und die Karibik
S. Bernadine präsentiert Puerto Rico, das noch unter den Folgen des Hurrikan Maria leidet.

Sr. Bernardine präsentiert Puerto Rico, das noch unter den Folgen des Hurrikan Maria leidet.

Von Sister Kathy Schmittgens, Internationale Shalom-Koordinatorin

Das Treffen des ALC Zweiges fand vom 19. bis 21. März 2018 im Retreat Center in Viamao, Brasilien, statt. Vertreterinnen aus sechs Ländern konnten teilnehmen.

Im Rahmen des Eröffnungsgebets präsentierte jede Kontaktschwester ein Symbol, mit dem sie sich selbst und das Gebiet ihrer Provinz vorstellte. Jedes Symbol brachte uns in Beziehung mit der jeweiligen Wirklichkeit.

Wie es bei den Treffen der Zweige üblich ist, war es wichtig, die Realitäten unserer Schwestern und ihrer Apostolischen Dienste im Licht von Shalom zu erfassen. Es gibt dort eine große Vielfalt an Landschaften, Menschen und Diensten. Besonders für Schwester Eileen und mich war es sehr hilfreich, die staunenswerte Arbeit zu sehen, die oft nur von zwei oder drei Schwestern gemacht wird. Ebenso bereichernd war der große Glaube, der durch jede Präsentation sichtbar wurde.

Ein Shalom-Bericht wurde gegeben und die Aufgaben der Shalom-Kontakte wurden erneut besprochen. Schwester Eileen leitete die Gruppe in einer Aktion zu den nachhaltigen Entwicklungszielen.

Der zweite Tag endete mit einer Zeit persönlicher Reflexion:

Wenn ich all das, was ich bis heute gehört und erlebt habe, im Licht von Die Liebe gibt alles reflektiere, wohin nimmt mich der Geist mit? Was sind die Herausforderungen? Wohin sind wir als Shalom in Lateinamerika und die Karibik gerufen?

Nach dem kontemplativen Gebet in der Natur am Morgen trafen sich Gruppen, um die Früchte ihres Nachdenkens zu teilen. Im Plenum haben sie sich verpflichtet:

Lebe den Geist von Shalom, und bilde eine Brücke seiner Werte und Prinzipien im Lichte der Richtungweisenden Erklärung des 24. Generalkapitels und Laudato Si ‚.

Pläne für das nächste Zweigtreffen werden nach dem internationalen Treffen im Oktober gemacht.

SEDOS Seminar

von Schwester Kathy Schmittgens, Internationale Shalom-Koordinatorin

 v. li. n. re: Novizin Esther, Father Leo, Schwester Tatiane und Father Lucas bei der Podiumsdikussion junger Ordensleute

v. li. n. re: Novizin Esther, Father Leo, Schwester Tatiane und Father Lucas bei der Podiumsdikussion junger Ordensleute

Von Sister Kathy Schmittgens, Internationale Shalom-Koordinatorin

Jedes Jahr veranstaltet SEDOS (Dienst der Dokumentation und Studie über weltweite Mission) ein Seminar zum Thema Mission. In diesem Jahr fand es vom 30. April bis zum 4. Mai in Ariccia, Italien, statt. Das Thema war Jugend und Sendung im Vorfeld der Jugendsynode, die im Oktober stattfinden wird. Jeder Tag hatte ein Unterthema: Junge Menschen, Evangelisierung, Die geistliche Unterscheidung zur Berufung.

Der dritte Tag konzentrierte sich auf die Berufungsentscheidung durch geistliche Unterscheidung. Bruder Paul Bednarczyck, CSC gab Informationen aus der in den Vereinigten Staaten durchgeführten CARA-Studie über die Berufungen zum Ordensleben und diskutierte Wege, wie sie sich auf junge Menschen in vielen anderen Teilen der Welt bezieht. Zu den bewährten Vorgehensweisen gehört es, proaktiv über Berufe in der Gemeinschaft zu sprechen, eine Berufungskultur zu schaffen, einen Leiter für die Berufungspastoral und / oder ein Team zu haben, Medien für die Förderung von Berufungen zu nutzen und Programme zur geistlichen Unterscheidung anzubieten.

Eine Podiumsdiskussion junger Ordensleute folgte diesem Vortrag, den Bruder Paul moderierte. Zu den Teilnehmern gehörten eine Schwester aus der Ukraine, ein Priester aus Argentinien, ein Priester aus Indien und unsere Novizin Esther aus Nigeria. Die Diskussionsteilnehmer waren sehr engagiert und die Diskussion war fruchtbar.

Wir hatten das Privileg, dass Kardinal Lorenzo Baldisseri während des Seminars sprach. Er ist verantwortlich für die Synode im Oktober. Er sprach von den vielen Möglichkeiten, mit denen der Vatikan die Synode vorbereitet. Im September 2017 fand ein Seminar statt, an dem 20 Jugendliche aus aller Welt teilnahmen. Eine Online-Umfrage wurde von 600.000 Menschen angeklickt, und es wurden 100.000 Antworten auf dem Fragebogen sowie zahlreiche Antworten unabhängig von den vorgelegten Fragen gegeben. Eine Vorsynode, die aus 305 ausschließlich Jugendlichen bestand und an 15.000 andere übertragen wurde, fand im März 2018 statt. All diese Beiträge der Jugendlichen werden der Synode Einsichten vermitteln.

Reflexionen der SSND Teilnehmer*innen finden sie auf der kongregationsweiten Webseite.

 

Beseitigung sprachlicher Diskriminierung

Von Schwester Eileen Reilly, Leiterin des SSND UN-NGO Büro

Meine Anwesenheit bei den Vereinten Nationen (UN) in den letzten acht Jahren hat mein Bewusstsein für die Bedeutung der Sprache geweckt. Ich zitiere den berühmten Ausspruch von Nelson Mandela: „Wenn du mit mir in einer Sprache sprichst, die ich verstehe, erreicht das meinen Verstand. Wenn du in meiner Sprache mit mir sprichst,  erreicht das mein Herz.“

Ich hatte viele Gelegenheiten, mich von der Wahrheit zu überzeugen. Eine der stärksten Erfahrungen war es, António Guterres, den derzeitigen Generalsekretär der Vereinten Nationen, in Aktion zu sehen. Bei einem Treffen in der Kommission für die Rechtsstellung der Frau beantwortete der gebürtige Portugiese jede Frage in der Sprache des Fragestellers. Da er sich nicht auf die Dolmetscher der Vereinten Nationen verlassen musste, gewann er die Herzen vieler Anwesender.

In jedem Frühjahr hatte ich die Gelegenheit, bei der UNO an einer Konferenz über Sprache teilzunehmen. Das diesjährige Thema lautete „Beseitigung von sprachlicher Diskriminierung“. Diskriminierung erfolgt auf zwei Ebenen:

  1. Obwohl UN-Veranstaltungen in der Regel in die sechs offiziellen UN-Sprachen Arabisch, Chinesisch, Englisch, Französisch, Russisch und Spanisch übersetzt werden, geschieht dies oft nicht wegen langwieriger Treffen, fehlender Mittel oder fehlender Ausrüstung. In diesen Fällen wird Englisch verwendet und die Sprecher aller anderen Sprachen müssen sich anpassen.
  2. Es wird zunehmend anerkannt, dass die sechs offiziellen UN-Sprachen, die bei der Gründung der Organisation im Jahr 1945 festgelegt wurden, vielleicht nicht mehr die am häufigsten verwendeten Sprachen der Weltgemeinschaft sind. Was ist mit Hindi? Bengali? Portugiesisch? Swahili?

Der Countdown bis 2020 hat bei den Vereinten Nationen begonnen

Im Jahr 2020 werden mehrere wichtige Jubiläen bei den Vereinten Nationen begangen. Dies sind zum Beispiel:

  • der 25. Jahrestag der Vierten Weltfrauenkonferenz in Peking
  • der 20. Jahrestag der UN-Resolution 1325 zu Frauen, Frieden und Sicherheit
  • der 5. Jahrestag des Vertrags über die Nichtverbreitung von Kernwaffen

Beendigung der Obdachlosigkeit

Von Sister Eileen Reilly, Leiterin des SSND UN-NGO Büros

„Wir müssen uns gegenseitig Schutz geben,
damit die Menschen leben.“
(Irisches Sprichwort)

Zu ihrem 400-jährigen Jubiläum hat die ‚Vinzentinische Familie‘, eine Vereinigung von Nichtregierungsorganisationen, die ihr Charisma nach dem Heiligen Vincenz von Paul lebt (Vinzentinische Priester, Barmherzige Schwestern, Gesellschaft des Heiligen Vinzenz von Paul, usw.) das ehrgeizige Ziel formuliert, ein Projekt zur weltweiten Beendigung der Obdachlosigkeit zu initiieren.

Unter den NGOs, die bei den Vereinten Nationen arbeiten, wurde eine Arbeitsgruppe zur Beendigung der Obdachlosigkeit gegründet und die Mitgliedschaft wurde auf über zwanzig NGOs, einschließlich der SSNDs, ausgeweitet. In Zusammenarbeit mit dem Vinzentinischen Institut für weltweite Obdachlosigkeit untersucht diese Gruppe Möglichkeiten, dieses Thema in die Agenda verschiedener UN-Kommissionen aufzunehmen.

Die Ziele für nachhaltige Entwicklung 2016-2030 konzentrieren sich auf „Beendigung der Armut“ (SDG = Sustainable Development Goal, Nr. 1) und „Ungleichheiten abbauen, indem niemand vernachlässigt wird“ (vgl. SDG Nr. 10), aber keines der Ziele spricht ausdrücklich über Obdachlo-sigkeit. Obwohl das Gesicht der Obdachlosigkeit variiert, ist es in jedem Land der Welt zu sehen. Wir hören von Kindern, die in den Bahnhöfen in Kalkutta leben, von Menschen, die in National-parks in den USA leben, und von der Verschärfung der Bestimmungen zur Nutzung von „öffentli-chen Räumen“ in einigen europäischen Ländern – um nur einige Beispiele zu nennen.

 

Shalom/UN-NGO Nachrichten sind eine dreimal im Jahr erscheinende Publikation der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr.:via della Stazione Aurelia 95, 00165 Roma · tel: +39.06.6652.01; fax: +39.06.6652.0234.