Masthead of newsletter

Jahrgang 22, Ausgabe 1 April 2021

„Wir … setzen uns gemeinsam mit anderen ein für die Würde des Lebens…“

Von Schwester Maria-Theresia Knippschild, SSND –(Bayerische Provinz) Shalom Europäischer Zweig

Die Richtungweisende Erklärung und der Shalom – Fokus und Verpflichtungen 2018-2021 prägen weiterhin die Initiativen von Shalom und den Schulschwestern von Unserer Lieben Frau in Europa und weltweit, insbesondere seit Ausbruch der Pandemie.

Sister tutoring student

{Schwester Judit Nötstaller, SSND
hilft Shahad mit ihren Hausaufgaben.}

Lockdown / Shutdown – Was bedeutet das aber oft für Einzelne? Kindergarten- und Schulschließung, Distanzunterricht/Homeschooling, Ausgangssperre, Homeoffice, umfassender Einsatz von Technologie, Kurzarbeit, Arbeitslosigkeit, Einsamkeit, einsames Sterben und wenig menschliche Kontakte. Kurz gesagt: ein komplettes Herunterfahren des öffentlichen und privaten Lebens und zum Teil auch Verlust der Menschenwürde

Um dem entgegenzutreten waren alle Schwestern der Europäischen Provinzen gefragt und der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Sich für die Armen und Obdachlosen einzusetzen war den Schwestern sehr wichtig: durch eine tägliche Mahlzeit, durch die Abgabe von Thermosflaschen und Alltagsmasken sowie Spenden von Kleidung bis hin zur Beschaffung von Möbeln für eine Wohnung durch die Schwestern in Weißrussland.

Gleichzeitig sahen wir auch die Probleme der Kinder, Jugendlichen, Eltern und Mitschwestern. Großzügig teilten Schwestern wie in Pfaffenhofen, Österreich mit benachteiligten Kindern ihre  Wohnung und organisierten den Distanz-Unterricht. Andere schrieben täglich Briefe an die Jüngsten in der Schule oder nahmen sich – neben dem Videounterricht – Zeit für persönliche Gespräche. In all unseren Kindergärten planten die Erzieherinnen Projekte für die Kinder und deren Familien, um den Kontakt zu halten und zu zeigen: Du/Ihr seid uns wichtig. Und nicht zu vergessen: All die Schwestern, die in ihrem Gebet und entsprechend geplanten Gebetszeiten die Anliegen aller Betroffenen einschließen.

Eines wird in dieser Zeit der Pandemie besonders deutlich: Die Würde des Lebens darf nicht vergessen werden. Diese Pandemie hat uns Schulschwestern gezeigt, was es heißt, Frauen des Friedens, der Hoffnung und der Liebe im Herzen dieser Welt zu sein.

Zeit der Schöpfung /Jubeljahr für die Erde

Von Mrs. Connie Guerrero, Assoziierte (Zentralpazifik-Provinz) – Shalom Zweig Asien/Ozeanien

Die Zeit der Schöpfung ist eine Gelegenheit, über die biblische Bedeutung des Jubiläums nachzudenken. Es lädt uns ein, harmonische Beziehungen zu unserem Schöpfer und der gesamten Schöpfung zu
Harvest Parade on Guam erneuern, indem wir in Mitgefühl und Solidarität leben. COVID-19 zeigt, wie tief wir miteinander verbunden sind. In einer Welt nach der Pandemie brauchen wir einen integralen Ansatz. „Alles ist eng  miteinander verbunden und die heutigen Probleme brauchen eine Vision,  die jeden Aspekt der globalen Krise berücksichtigen kann“ (Laudato Si, 137)

Das Jubiläum ist eine Zeit der Wiederherstellung der Erde durch radikal neue Lebensweisen. Es braucht Zeit, um das Land ausruhen zu lassen und die Ökosysteme wiederherzustellen. Dieses Jubiläum für die Erde findet in einer Welt vieler Krisen statt und lässt uns erkennen, dass es dringend notwendig ist, die Beziehungen zur Schöpfung und untereinander zu heilen, um Befreiung und Trost zu erlangen. Gott hat uns erlaubt, den „Lockdown“ als Ruhe, aber auch als Trennung und Einschränkung der Freiheit zu erleben. Als Reaktion darauf haben sich viele auf ihre Gärten konzentriert. Indem sie die Fülle der Erde mit anderen teilen, haben sie erfahren, dass „weniger mehr ist“.

Die Zeit der Schöpfung ruft uns dazu auf, Wirtschaftssysteme neu zu bewerten, die auf konstantem Wachstum auf Kosten der Erde und der Armen beruhen. Die Propheten rufen diejenigen, die die Erde zu sehr beanspruchen, dazu auf, denjenigen, die am meisten leiden, Wiedergutmachung zu leisten. Es ist eine Zeit der Transformation, um das Gleichgewicht der Systeme wiederherzustellen, die das Leben erhalten. Was müssen wir tun, um die Erde nachhaltig für die nächste Generation zu erhalten?

Das Jubiläum ist eine Zeit der Wiederherstellung der Erde durch radikal neue Lebensweisen. Es braucht Zeit, um das Land ausruhen zu lassen und die Ökosysteme wiederherzustellen. Dieses Jubiläum für die Erde findet in einer Welt vieler Krisen statt und lässt uns erkennen, dass es dringend notwendig ist, die Beziehungen zur Schöpfung und untereinander zu heilen, um Befreiung und Trost zu erlangen. Gott hat uns erlaubt, den „Lockdown“ als Ruhe, aber auch als Trennung und Einschränkung der Freiheit zu erleben. Als Reaktion darauf haben sich viele auf ihre Gärten konzentriert. Indem sie die Fülle der Erde mit anderen teilen, haben sie erfahren, dass „weniger mehr ist“.

Die Zeit der Schöpfung ruft uns dazu auf, Wirtschaftssysteme neu zu bewerten, die auf konstantem Wachstum auf Kosten der Erde und der Armen beruhen. Die Propheten rufen diejenigen, die die Erde zu sehr beanspruchen, dazu auf, denjenigen, die am meisten leiden, Wiedergutmachung zu leisten. Es ist eine Zeit der Transformation, um das Gleichgewicht der Systeme wiederherzustellen, die das Leben erhalten. Was müssen wir tun, um die Erde nachhaltig für die nächste Generation zu erhalten?

 

Reaktion zum Zeitpunkt einer Pandemie

Von Schwester Helen Galadima, SSND  (Provinz Afrika) Shalom Afrikanischer Zweig

Der Afrikanische Shalom Zweig ist aktiv und engagiert sich dafür, Gottes Schöpfung zu lieben und für sie zu sorgen. Auf neue und kreative Weise arbeiten die Schwestern daran, ihr Verhalten und ihre Entscheidungen zu verändern, während sie sich weiterbilden, um für die Schöpfung einzutreten und in Zusammenarbeit mit anderen zu handeln. Die Coronavirus-Pandemie fordert sie dazu heraus, ihre Shalom-Aktivitäten kreativ auszuführen und mit der leidenden Menschheit und der Welt in dieser Zeit solidarisch zu leben. Schwestern haben regelmäßig ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht und treu „Ein Gebet für das Ende des Corona-Virus“ gebetet, insbesondere bei der Messe. Sie hören Nachrichten und lesen relevante Materialien, um sich über die Art der Verbreitung und Prävention des Virus zu informieren. Sie halten sich an die empfohlenen Richtlinien und verbreiten die Informationen unter den Personen, mit denen sie im Apostolat zusammenarbeiten. Sie haben Gesichtsmasken für arme Leute gemacht und Essen mit ihnen geteilt.

Die Schwestern vertrauen auf die Gegenwart Gottes in der gegenwärtigen herausfordernden Situation in der Welt. Deshalb inspirierte sie der Geist von Shalom, wohltätiger und nachhaltiger zu leben. In einigen ihrer Apostolate haben sie ihre eigenen Händedesinfektionsmittel und Gesichtsmasken hergestellt und Gemüsegärten angepflanzt. Sie passen sich weiterhin an alles Mögliche an, um alle in der Gemeinschaft und bei der Arbeit zu schützen, während sie nach Wegen suchen, unsere Vernetzung und unseren Respekt für die biologische Vielfalt zu zeigen und auf Gottes Ruf an uns in diesen Zeiten zu reagieren.

Wegbereiter für Wachstum

Von Kathleen Bonnette (Provinz Atlantic-Midwest) – Shalom Nordamerikanischer Zweig

Wenn es eine Sache gibt, die wir während dieser Pandemie gelernt haben, ist es die, wie man Zoom-Konferenzen meistert! Wie viele Menschen waren wir auf unsere Häuser beschränkt und konnten uns nicht persönlich treffen. Wir mussten uns anpassen. Anpassung ist jedoch nicht immer eine negative Sache; sie ebnet oft den Weg für Wachstum. Während wir zum Beispiel unser jährliches persönliches Branch-Treffen leider auf eine virtuelle Plattform verlegen mussten, hat unsere Praxis

mit Online-Kommunikation uns dazu inspiriert, neue Wege zu finden, um unser Netzwerk auszuweiten, und dies hat unser Publikum erweitert!

Wir haben uns bemüht, den Fokus und die Verpflichtungen des Internationalen Shalom Netzwerks (2018-2020) einzuhalten. Zusätzlich zur Zusammenarbeit für unsere monatlichen Rundschreiben und der Überzeugungsarbeit veranstaltete Shalom Nord-Amerika im vergangenen Jahr zwei Webinare[1]: „Reaktion auf unsere Klimakrise anlässlich der Jahrestage des Tages der Erde und von Laudato Si‘: Für die Würde des Lebens und die Sorge um die gesamte Schöpfung“ mit Dr. Mary Evelyn Tucker; und „Menschenhandel und ein Vermächtnis des Rassismus“ mit Jennifer Reyes Lay, Exekutivdirektorin der katholischen Schwestern gegen Menschenhandel in den USA, und Melanie Thompson, Koordinatorin für Jugendarbeit bei der Koalition gegen Frauenhandel. Wir haben auch einen virtuellen „Gebetsraum für den Frieden“ für die US-Wahlsaison eingerichtet. Diese Initiativen erreichten Tausende von Menschen, und wir sind dankbar für diesen Silberstreifen der Pandemie: die Gelegenheit, neue Wege zu praktizieren, um die Sendung im Geiste von Shalom zu verbreiten.

[1] Webinar = Ein Web-Seminar oder Webinar in seiner ursprünglichen Form ist ein Seminar, das über das Internet gehalten wird.

Virtuelles Leben im digitalen Zeitalter

Von Schwester Sarah Unwaunyin Tanjo, SSND und Schwester Beatrice Chepng’eno, SSND (Provinz Afrika)

In diesem digitalen Zeitalter ist unser Leben durch Technologie virtuell verbunden. Aufgrund von Covid-19 gehen wir mit dieser Kommunikationsmethode die meisten Bedürfnisse unserer Welt an. Die Probleme und Möglichkeiten dieses Ansatzes waren eines der Themen der UN-Konferenz 2021, die von der UN-Kommission für soziale Entwicklung organisiert wurde.

Während der Sitzung zum Thema „Die Rolle digitaler Technologien, die soziale Entwicklung und das Wohlergehen aller“ zeigte der Referent, wie Technologie bei der Bereitstellung von Gesundheitsleistungen helfen kann: einfache Online-Kommunikation zwischen Ärzten und Patienten, Einkauf von medizinischen Mitteln, Forschung und Studium. Dies ist eine Realität für einige Menschen mit Zugang zu Technologie und Internet. Sie haben den Vorteil der Unabhängigkeit, des Wissens und der Verbindung zur Gesellschaft. Die größte Herausforderung besteht jedoch darin, dass nicht jeder gleichermaßen Zugang dazu hat. Die Ungleichheit des Zugangs lässt viele zurück, insbesondere die am stärksten gefährdeten und marginalisierten, oft in abgelegenen Gebieten.

„Wir können nicht zulassen, dass eine neue digitale Bürgerschaft das Privileg einiger Wenigen ist. Digitale Technologien müssen sowohl als Notfallinstrumente als auch als etwas eingesetzt werden, was allen Menschen auf der Welt die Möglichkeit bietet, integrativere und gerechtere Gesellschaften zu schaffen“, sagte Maria Del Carmen Squeff, Vorsitzende der UN-Kommission für soziale Entwicklung.

Im Jahr 2016 haben viele afrikanische Regierungen landesweite Einführung von Programmen für digitale Kompetenz gestartet. Sie verteilten Laptops und Tablet-Geräte an öffentliche Schulen, um sicherzustellen, dass alle Kinder eine Ausbildung erhalten, die sie mit den Fähigkeiten des 21. Jahrhunderts, einschließlich digitaler Kompetenz, ausstattet. Infolgedessen nahmen Einschulung, Aufmerksamkeit der Schüler und die Anwesenheit zu.

Da es sehr wahrscheinlich ist, dass Technologie ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens bleibt, muss man nicht fragen, ob sie gut oder schlecht ist. Wir müssen uns fragen, wie wir sie verwenden werden. Wir fordern eine gerechte Verteilung dieser Ressource, indem wir uns gegenseitig ermutigen, sie kritisch, nachhaltig und verantwortungsbewusst zu nutzen.

Aufbau in Solidarität

Von Schwester Rosa María Tróchez SSND (Provinz für Lateinamerika und die Karibik) Shalom LateinamerikanischerZweig

Honduras sah sich mit der Covid-19-Pandemie und den beiden Hurrikanen (Eta und Iota) einem noch größeren Elend gegenüber. Drei Monate nach den Hurrikanen lebten die Menschen immer noch am Straßenrand und warteten auf Hilfe bei ihren grundlegendsten Bedürfnissen (Nahrung, Wasser, Wohnraum…). Viele Menschen verließen das Land in riesigen Migrationskarawanen mit dem Wunsch zu überleben. Aftermath of the hurricanes

Was man in diesen Tragödien sehen konnte, ist die bedingungslose Reaktion der einfachen Leute, ja, Menschen, die ihrem Volk helfen. Es erinnert an die Bibelstelle: „Füttere sie selbst.“

SSNDs, die mit den Menschen auf lokaler Ebene zusammenarbeiten, haben sich organisiert, um Wege zu finden, das Leben erträglicher und menschlicher zu gestalten. Das Entfernen von Schlamm und Schmutz aus den Häusern, um sie sicher zu machen, ist ein langsamer Prozess und stützt sich auf die Fähigkeiten aller Mitglieder der örtlichen Gemeinde. Die Zusammenarbeit beim Wiederaufbau ihrer Gesellschaft hilft ihnen, effektive Wege zum Wiederaufbau ihres Landes zu verstehen.

Die internationale wirtschaftliche Erleichterung war ein großer Segen und erfüllt sie mit tiefer Dankbarkeit. Die Solidarität unter ihnen wird die Hoffnung weiter vertiefen, als Töchter und Söhne Gottes zu leben.

 

* * * * * * * * *

Wir verpflichten uns zu erziehen, unsere Stimme zu erheben und uns gemeinsam mit anderen für die Würde des Lebens und die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen.
(Die Liebe gibt alles, SSND Richtungweisende Erklärung)

Shalom/UN-NGO Newsletter is a publication of the School Sister of Notre Dame
via della Stazione Aurelia 95, 00165 Roma · tel: +39.06.6652.01; fax: +39.06.6652.0234.